Der Einstieg in die Welt der Kawai-Digitalpianos heißt CL-Serie. CL steht dabei für “compact line”. Tatsächlich lässt sich ein Digitalpiano praktisch nicht auf engerem Raum unterbringen, ist das Instrument doch kaum breiter und tiefer als die Klaviatur selbst. Zwei Alternativen stehen in der CL-Serie zur Wahl: Das CL-26 und das CL-36. Dieser Vergleich soll eine Entscheidungshilfe liefern.
Abbildung und Preisinfo Kawai CL-Serie
Besonders wichtiges Kriterium wird in aller Regel der Klang eines Digitalpianos sein. Hier kann bereits das CL-26 durchaus überzeugen, zumal seine Verstärkerleistung gegenüber dem Vorgängermodell namens CL-25 von 2×7 auf 2×15 Watt angehoben wurde. Damit ist es im Hinblick auf die Leistung dem CL-36 ebenbürtig.
Nachteilig kann je nach Geschmack die sehr geringe Stimmenauswahl des CL-26 sein. Im Gegensatz zum CL-26 mit seinen zwei Klavierstimmen verfügt das CL-36 über drei verschiedene Piano-Samplings, so dass man hier eine größere Chance hat, darunter seinen persönlichen Favoriten zu finden. Je nach gewählter Klavierliteratur kann es auch durchaus möglich sein, dass einem gerade die eine oder die andere Stimme besser liegt. Somit bietet einem das CL-36 bessere Möglichkeiten, seinem Instrument den Klang zu entlocken, den man sich gerade wünscht. Beide Modelle verfügen zusätzlich über E-Piano-Samplings.
Durch die kompakte Bauweise haben beide Modelle wenig Platz für ein Bedienfeld, so dass die meisten Funktionen auf etwas umständliche Weise unter Zuhilfenahme der Tastatur gesteuert werden. Kawai liefert dafür jedoch einen Aufkleber mit, der über die Tastatur geklebt werden kann, so dass nicht jedesmal im Handbuch nachgeschlgen werden muss, wenn eine Einstellung geändert werden soll.
Ein Pluspunkt für das CL-36 ist seine vollständige Pedaleinheit mit drei Pedalen an einem fest montierten Querträger. Das sieht zum einen wohnlicher aus, ist zum anderen aber auch besser zu bedienen als beim CL-26, dessen freistehendes Pedal auch mal verrutschen kann. Darüberhinaus verfügt das CL-36 über eine Dämpfereffektfunktion. Das bedeutet, dass wie beim akustischen Klavier durch das Treten des Dämpferpedals nicht nur der angeschlagene Ton gehalten wird, sondern auch das Mitschwingen der anderen Saiten imitiert wird. Beide Modelle besitzen eine Halbpedalfunktion, die ein halb getretenes Pedal beim akustischen Klavier simuliert.
Weitere Funktionen, über die ausschließlich das CL-36 verfügt, sind eine Übungsfunktion, für die 55 Etüden von Czerny und Burgmüller eingespeichert wurden, sowie ein eingebauter Rekorder. Mit der Übungsfunktion kann man die eine Hand vom Digitalpiano spielen lassen und die andere Hand derweil selber üben. Besonders sinnvoll ist jedoch der Rekorder, da man damit z. B. für jedes beliebige Stück eine Hand aufzeichnen kann, während man die andere übt, oder aber einfach das gespielte Stück anhören kann, um sich nach und nach zu verbessern.
Fazit: Bei dem relativ geringen Preisunterschied sollte man sich nur dann für das CL-26 entscheiden, wenn man sicher ist, dass die zusätzlichen Funktionen des CL-36 für den persönlichen Bedarf nicht von Belang sind. Dies lässt sich aber häufig erst nach einiger Zeit des Gebrauchs feststellen, daher sollte man im Zweifelsfall wenn möglich eher zum CL-36 greifen.
Vom Hersteller existiert ein informatives Youtube-Video, das nachfolgend eingebettet ist: